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Anwendungen Die 3 Säulen der Prävention Prävention/Ausdauersport Fettstoffwechselstörung Metabolisches Syndrom Diabetes/Oraler Glukosetoleranztest Trainingssteuerung im Leistungssport Produktinformationen Blutabnahme aus Ohrläppchen Point of Care - Diagnostik Lactat Lactat-Rapid CK Biodiesel Compur Minilab | Fettstoffwechselstörung Lipidstatus (HDL-, LDL-,
Gesamt-Cholesterin, Triglyceride)
Physiologische Grundlagen Lipide Cholesterin Lipoproteine
Die cholesterinreichen LDL transportieren den größten Teil des Cholesterins im Blut und versorgen die peripheren Gewebe mit diesem wichtigen Baustoff . Sie besitzen zugleich ein hohes atherogenes Potential, da sie überschüssiges Cholesterin in den Zellen der Arterien ablagern. Demgegenüber sind die HDL in der Lage, Cholesterin aus den Gefäßwänden aufzunehmen und zur Leber zu transportieren, wo es abgebaut wird. Die HDL stellen einen Schutzfaktor dar. Hohe HDL-Spiegel wirken der Entstehung und Weiterentwicklung der Arteriosklerose entgegen. Die triglyceridreichen VLDL gehen durch Abspaltung von Triglyceriden in die LDL über. Sie können wie die LDL direkt von den Zellen der Gefäßwände aufgenommen werden und sind im Gegensatz zu den Chylomikronen , die im Blut von Gesunden nur in der Verdauungsphase nachweisbaren sind, ebenfalls als atherogen einzustufen. Eine Bestimmung der Lipoproteine im Blut erfordert den Einsatz aufwändiger Laborverfahren (Ultrazentrifuge, Lipidelektrophorese). In der Routineanalytik hat sich deshalb die einfach durchführbare Bestimmung des in den HDL und LDL lokalisierten Cholesterins durchgesetzt. Diese Meßgrößen werden als HDL-Cholesterin (= gutes Cholesterin) und LDL-Cholesterin (= schlechtes Cholesterin) bezeichnet. Diagnostische Bedeutung 1,2) 1. Gesamt-Cholesterin Die Bestimmung des Gesamt-Cholesterins gehört zum Basisprogramm kardiovaskulärer Vorsorgeuntersuchungen. Entsprechend den Empfehlungen der European Atherosclerosis Society gilt heute ein Gesamt-Cholesterinwert von 200 mg/dl als Schwellenwert, dessen Überschreitung ein zunächst mäßig, dann stark ansteigendes Arteriosklerose-Risiko bedeutet.2) Dieses Risiko wird durch Faktoren wie Rauchen und Hypertonie potenziert. Bewertung
2. HDL- und LDL-Cholesterin Die alleinige Bestimmung des Gesamt-Cholesterins zur Beurteilung eines evt. vorhandenen Arteriosklerose-Risikos ist aus heutiger Sicht nicht mehr ausreichend. Vielmehr kommt es darauf an, festzustellen, wie sich das Cholesterin auf die HDL und LDL verteilt. Bewertung
Häufig wird auch der Quotient der beiden Cholesterinwerte zur Beurteilung herangezogen. Quotient
3. Triglyceride Die Situation ist ähnlich wie beim Cholesterin. Für die Risikobeurteilung ist die Verteilung der Triglyceride auf die beiden triglyceridreichen Lipoproteinfraktionen (VLDL und Chylomikronen) maßgebend. Sehr hohe Triglyceridkonzentrationen, wie sie bei familiären (genetisch bedingten) Hypertriglyceridämien auftreten, gehen mit einer Thrombose-Gefahr einher, sind aber unter dem Aspekt der Arteriosklerose-Risiko-Beurteilung eher unbedenklich, da die Triglyceride in diesen Fällen in den Chylomikronen lokalisiert sind. Kritisch sind dagegen leicht erhöhte Triglyceridwerte, die auf erhöhte VLDL-Konzentrationen hinweisen, - in Verbindung mit erniedrigten HDL. Bewertung
Zu beachten ist, daß erhöhte Triglyceridwerte häufig auch bei Diabetes, Nieren- und Lebererkrankungen, Alkoholabusus, Pankreatitis und anderen Organschäden gefunden werden (sekundäre Hypertriglyceridämien) und Ausdruck einer bislang nicht erkannten Krankheit sein können. 4. Phospholipide Die Phospholipide sind diagnostisch unbedeutend und finden bei der Bestimmung des Lipidstatus keine Beachtung. Bedeutung der Bestimmung des Lipidstatus für die Prävention Die Kenntnis des Lipidstatus gehört zu den wichtigsten Säulen der Prävention. Sie ermöglicht die Früherkennung eines Arteriosklerose-Risikos und ist Voraussetzung für die Einleitung therapeutischer Maßnahmen, die der Entwicklung der Arteriosklerose entgegenwirken. Bei Behandlung mit lipisenkenden Medikamenten muß eine Absenkung des HDL-Cholesterins vermieden werden. Therapiebegleitende Kontrolluntersuchungen sollten deshalb neben der Bestimmung des Gesamt-Cholesterins auch die Bestimmung des HDL-Cholesterins beinhalten. Das Lipoprotein-Muster kann durch eine gesunde Lebensweise günstig beeinflusst werden. Hierzu gehören insbesondere körperliche Aktivitäten (wie Treppen steigen, wandern, gehen, laufen, schwimmen, skaten, rudern, Rad fahren, den Garten umgraben und Holz hacken) in Verbindung mit einer ausgewogenen Ernährung (weniger tierische Fette, mehr Obst und Gemüse). Durch Ernährungsumstellungen der genannten Art lassen sich erhöhte Cholesterinspiegel absenken, während moderater Ausdauersport eher zu einer Erhöhung des gefäßschützenden HDL-Cholesterins bei gleichzeitiger Absenkung der Triglyceride führt.3) HDL-Cholesterin und Lactat Die Erhöhung des HDL-Cholesterins durch moderaten Ausdauersport ist durch zahlreiche Untersuchungen belegt. Allerdings sind langfristige Erfolge nur zu verzeichnen, wenn Belastungen unterhalb der anaeroben Schwelle gewählt werden. Anaerobes Training (gekennzeichnet durch erhöhte Blutlactatwerte) hat dagegen eher negative Auswirkungen auf das Lipoprotein-Profil und führt zu einem Anstieg der atherogenen LDL.4) Im Gesundheitssport ist deshalb eine regelmäßige Kontrolle der gewählten Belastungsintensitäten zu empfehlen. Neben der kontinuierlichen Herzfrequenzmessung sollte von Zeit zu Zeit auch der Blutlactatwert bestimmt werden, um sicherzustellen, dass die gewählten Belastungen im aeroben Bereich liegen. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf unserer Webseite Prävention/Ausdauersport Die Messung des HDL-Cholesterins kann zur Erfolgskontrolle gesundheitssportlicher Programme eingesetzt werden. Für die praktische Arbeit ist von Bedeutung, dass Lactat und HDL-Cholesterin am gleichen Messgerät (dem Vario-Photometer von Diaglobal) bestimmt werden können. Weitere Parameter, die das Lipoprotein-Profil beeinflussen Regelmäßiger aber mäßiger Konsum von Alkohol (insbesondere von Wein) führt zu einem deutlichen Anstieg des HDL-Cholesterins. Wein gehört bekanntlich zu den Bestandteilen der mediterranen Kost, die als eine Ursache für die vergleichsweise geringe Infarktquote der Mittelmeerländer angesehen wird. Inzwischen gilt als gesichert, dass durch regelmäßige Aufnahme geringer Mengen Wein das Arteriosklerose-Risiko gesenkt werden kann. Als obere Grenzwerte werden 400 ml /Tag (Männer) bzw. 300 ml/Tag (Frauen ) angegeben. Doch Vorsicht: Alkoholmissbrauch ist auf jeden Fall gesundheitsschädlich und führt zu irreparablen Langzeitschäden an zahleichen Organen (insbesondere der Leber). Darüber hinaus kommt es im Blut zu einer vermehrten Bildung der triglyceridreichen VLDL, so dass auch das Arteriosklerose-Risiko erhöht wird. Alkoholmissbrauch stellt deshalb einen zusätzlichen Risikofaktor dar. Für bestimmte Personengruppen (z,B. Leistungssportler, Leberkranke und Schwangere) verbietet sich auch die Aufnahme geringer Alkoholmengen. Literatur 1.Thomas L. Labor und Diagnose. 4.Aufl. Marburg: Die Medizinische Verlagsgesellschaft 1995: 200 2.Study Group, European Atherosclerosis Society. Eur Heart J. 1988; The recognisation and management of hyperlipidemia in adults. 3.Berg G, König D. Aspekte zur Prävention und Therapie von Fettstoffwechselstörungen unter besonderer Berücksichtigung des Metabolischen Syndroms. Dtsch Z Sportmed 56 (2005) 74-82 4.R. Aellen et al. Effects of Aerobic and Anaerobic Training on Plasma Lipoproteins. Int J Sports Med 14 (1993) 396-400; Kurzfassung (Anaerobes Training hat eher negative Auswirkungen auf Lipoproteinprofil) in : Dtsch Z Sportmed 44 (1993) 557 |
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